Der Blogartikel beleuchtet die Kritik an der Bildungskarenz und stellt fest, dass viele Menschen missverstehen um was es wirklich geht. Ich bin klar gegen eine generelle Streichung der Bildungskarenz gerade für junge Mütter ohne die wirklichen Gründe zu beleuchten und zu verändern. Denn es müssen unbedingt Maßnahmen Gesetz werden weg von früher und langer Fremdbetreuung hin zum Wohle der Kinder. Denn sie sind unsere Zukunft und können uns im schlimmsten falle noch viel Geld kosten(als bisher), wenn wir das Wohl der Kinder weiterhin ignorieren.
Die Missverständnisse der Bildungskarenz
Bereits 2023 hat der Rechnungshof Kritik an der Bildungskarenz geübt. Die Kritik, dass Anbieter mit Baby-Pause verlängern werben kann ich nachempfinden, das sehe ich auch problematisch. Aber liest man die ganzen Artikeln in den Zeitungen vor wenigen Tagen auf Grund eines Berichtes von der Agenda Austria der kürzlich rausgekommen ist. Leider fehlt bei vielen das tiefgreifende Verständnis für ihre Notwendigkeit und die Gründe, warum viele Frauen nach der Karenzzeit darauf zurückgreifen. Es dürfen nicht, wie immer, die Menschen bestraft werden die das was Angeboten werden wirklich für das nutzen für was es vorgesehen ist. Denn die Ignoranz die wahren Gründe von vielen zu wissen, führt zu einer Vielzahl von Problemen, sowohl auf individueller als auch gesellschaftlicher Ebene.
Was sind die Kritikpunkte?
- Kostenanstieg: Die Ausgaben für das Weiterbildungsgeld, das während der Bildungskarenz bezogen wird, sind stark gestiegen. 2019 -> 2023 erhöhten sich die Kosten von etwa 214 Mio auf +510 Mio.
Ja und? Dieser Anstieg zeigt auch, dass die Maßnahme angenommen wird und ihre Berechtigung hat. - Zielgruppenverfehlung: Ursprünglich sollte die Bildungskarenz vorrangig niedrigqualifizierten Personen zugutekommen. Statistiken zeigen jedoch, dass vor allem höher qualifizierte Personen davon profitieren.
Doch warum sollte dies nur für diese Gruppe gelten? In einer Zeit, in der lebenslanges Lernen entscheidend ist, sollten wir froh sein, dass sich Menschen unabhängig von ihrer Qualifikation fortbilden möchten. - Frauen als Hauptnutzerinnen: Die Mehrheit der Bildungskarenz-Bezieher sind Frauen, insbesondere junge Mütter, die sie oft im Anschluss an die Elternkarenz in Anspruch nehmen.
Ja Gott sei DANK! Was ist das Problem? Oder ist das Neid? - Mangelnde Kontrolle: Ja das stimmt. Teilweise wurden hier Kurse angeboten, die einfach nicht als solche gezählt werden können. Wer wirbt mit:“1 Jahr länger zu Hause bleiben“ Der legt Menschen ja schon etwas falsches in den Mund. „Du kannst länger bei deinem Kind zu Hause bleiben.“ „OHNE örtliche und zeitliche Verpflichtung“ Das sind lauter Aussagen die natürlich nicht ok sind, denn dazu soll die Bildungskarenz nicht genutzt werden. Man erfährt auf der Homepage nicht was angeboten wird. Sehr unseriös, das System und die Steuerzahler belastend. Dennoch gibt es viele Frauen die sich wirklich fortbilden. Ich habe einige Karriereberatungen mit Frauen in Karenz gemacht, die sich dann zum Beispiel ihre Matura nachgeholt haben oder andere Fortbildungen oder Ausbildungen gemacht haben um besser gestellt zu sein, oder endlich den Beruf danach ergreifen konnten den sie wollten und der zur Familiensituation passt. Anstelle von 2h täglich im Auto zu sitzen wo die Kinder zusätzlich in Fremdbetreuung sein müssen, haben sie Jobs danach in der Umgebung gefunden, mit Möglichkeit Homeoffice zu machen. Aber ja es gibt sicher auch Frauen, die es machen um länger zu Hause zu bleiben, aber dann sollte man sich eben eher überlegen warum es notwendig ist das zu tun!
Eine umfassende Reform der Familienzeit gehört her! Drei Jahre Elternzeit mit angemessener Bezahlung
Fakt ist, dass Familien und gerade die Bedürfnisse der Kinder immer mehr ignoriert werden. Anstelle von einerseits Menschen zu bestrafen, die sich an Gesetze halten sollte man herausfinden warum Menschen das System ausnützen. Da liegt ja ein Bedürfnis dahinter. Mir ist klar, dass in Österreich wenig darüber nachgedacht wird präventiv zu agieren und lieber Strafen verteilt werden, die dann eh nicht eingehalten werden oder nichts bringen(die alte Art der Verhaltenstherapie ist hier leider noch immer im Umlauf). Es ist an der Zeit, über eine umfassendere Lösung nachzudenken. Statt nur über Bildungskarenz zu debattieren, sollten wir die Möglichkeit in Betracht ziehen, Eltern eine längere bezahlte Auszeit zu ermöglichen. Dies würde nicht nur die Familie stärken, sondern auch langfristig positive Auswirkungen auf die Gesellschaft haben. Außerdem Lebenslanges lernen fördern und endlich das Bildungssystem überarbeiten.
Typisch Österreich
Irgendwelche Reformvorschläge hinaus zu posaunen ohne sich grundlegend mit einer Thematik interdisziplinär auseinander gesetzt zu haben ist typisch Österreichisch. Ja ich hab früher auch eine andere Meinung von Eltern speziell Mütter gehabt, aber jetzt wo ich selbst eine bin und mit vielen Müttern arbeite hat sich mein Wissen und Horizont erweitert und ich weiß, dass so manche Meinungen einfach nur falsch waren. Aber das ist ok, man kann nicht alles wissen, es ist aber wichtig offen zu sagen: „Jetzt wo ich mehr Informationen habe, habe ich meine Meinung geändert.“ Gerade in der Politik ist es oft ein Problem, weil einerseits Dinge überhaupt nicht weiter gehen, wegen Parteipolitik und nicht weil so viel Wissen eingeholt wird. Andererseits werden sehr viele Gesetze einfach aus dem Ärmel geschüttelt, die nur ein Schnellschuss sind ohne sich wirklich Gedanken über die Auswirkungen zu machen.
Mir ist klar, dass es schwierig Dinge abschätzen zu können, in meinem Job muss ich das aber machen, außerdem muss ich Zusammenhänge erkennen können. Ein fataler Fehler wäre die Bildungskarenz direkt nach der Karenz abzuschaffen! Die ganzen folgen will ich hier gar nicht erläutern, denn dann würde dieser Beitrag eine Forschungsarbeit werden.
Unvoreingenommene Analysen und Gutachen
Es ist entscheidend, dass Gutachten und Analysen zur Bildungskarenz von unabhängigen ExpertInnen durchgeführt werden, die keine persönlichen Vorteile aus den Ergebnissen ziehen. Sie sollten die Basis sein, damit PolitikerInnen nach besten Wissen und Gewissen agieren. Ihre Aufgabe ist es, den aktuellen Zustand objektiv zu erfassen, Probleme zu identifizieren und Lösungen zu finden, die die Bedürfnisse der betroffenen Eltern und Kinder berücksichtigen. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist dabei unerlässlich, um sachlich fundierte Entscheidungen zu treffen und die volkswirtschaftlichen Auswirkungen verschiedener Maßnahmen zu berücksichtigen. Die enorme finanzielle Belastung derzeit in allen Bereichen (Bildung, Arbeitskräfte, körperliche und mentale Gesundheit) sprengen bereits jegliche Budgets. Deshalb muss hier endlich anders gehandelt werden. Weiters darf man nicht vergessen, dass die jüngste Kürzung der Karenzzeit bereits ein schwerwiegender Fehler mit negativen Folgen für uns alle ist. Je länger hier die Versäumnisse weiter gehen, desto mehr Gewalt, Krankheiten, soziale Ungerechtigkeiten,…. wird es geben.
Fazit: Eine fundierte Diskussion und zielgerichtete Maßnahmen sind erforderlich
Es ist an der Zeit, dass wir uns ernsthaft mit dem Thema Bildungskarenz auseinandersetzen, basierend auf fundiertem Fachwissen und praktischen Erfahrungen. Maßnahmen sollten nicht nur kurzfristige Lösungen sein, sondern langfristige positive Veränderungen ermöglichen. Schließlich trägt die Allgemeinheit die Folgen unserer Entscheidungen, und es liegt in unser aller Interesse, diese Last gemeinsam zu tragen. Ich bin immer gerne bereit mein Wissen einzubringen, nur weiß ich auch, dass es nicht immer gern gehörte Dinge sind. Aber sich vor der Wahrheit zu verschließen bringt uns letztlich nur noch größere Probleme und Kosten! Viele Menschen sind nicht mehr bereit untätig zuzusehen, die dazu führen, dass die Belastungen und Lebensqualität aller immer mehr sinken.