Überaktive Amygdala

Die moderne Welt ist voller digitaler Reize.
Handy, TV, Bildschirme im Bus, bei der U-Bahn Haltestelle, Tablet, Laptop,….

Schon kleine Kinder, teilweise sogar 1 jährige schauen und oder spielen „harmlos“ am Tablet oder am Handy. Erwachsene scrollen durch Nachrichtenfeeds oder konsumieren Serien und Spiele mit Daueraction.

Das Problem dabei!

Unser Körper weiß nicht, dass wir das nicht wirklich erleben sondern nur konsumieren.

Unser Nervensystem glaubt: Es ist ernst. Es geht ums Überleben.
Warum?

Weil die Amygdala, unser emotionales Alarmsystem im Gehirn, nicht unterscheidet zwischen Realität und Bildschirmwelt.
Sie springt an, sobald Gefahr „sichtbar“ wird – auch wenn sie nur animiert ist.

Wenn der kleine Maxi am Nachmittag ein Spiel spielt, in dem er sich verteidigen, überleben oder kämpfen muss, reagiert sein Nervensystem so, als wäre er tatsächlich in Gefahr.
Körpersysteme werden hochgefahren: Puls, Cortisol, Anspannung,…

Das Problem:
Dieses System ist uralt.
Es stammt aus einer Zeit, in der Gefahren real, kurz und lebensbedrohlich waren – ein Tier oder ein Feind, da musste schnell gehandelt werden.
Rasch konnte das System sich aber wieder erholen.

Es ist nicht dafür gebaut, jeden Tag mehrmals in den Verteidigungsmodus zu gehen.
Schon gar nicht für Kinder, deren Nervensystem sich noch entwickelt.

Und auch nicht für Erwachsene, deren Dauerstress durch digitale Reize kaum mehr Pausen erhält.

Was passiert, wenn wir zu lange im Überlebensmodus bleiben?

  • Das Immunsystem fährt runter

  • Emotionale Regulation wird schwer

  • Aggression, Rückzug oder Überreaktionen nehmen zu

  • Langfristig entstehen: Angststörungen, Depression, Erschöpfung, körperliche Krankheiten

Eltern erzählen mir oft:

Aussage von Eltern

Das verwundert ExpertInnen jedoch nicht!
Der Körper hat sich auf Flucht oder Kampf vorbereitet.
Aber er hat keine Entladung, keine Sicherheit, keine Regulation bekommen.

Was können wir tun?

Nicht verteufeln – sondern bewusst entscheiden. Verbote helfen außerdem nicht.

Wir brauchen kein „Zurück in die Steinzeit“.
Aber wir brauchen ein Verständnis für unsere Biologie – und den Mut, unser Verhalten danach auszurichten.

Drei Fragen zur Reflexion:

  1. Was in meinem Alltag aktiviert mein Nervensystem – und ist das wirklich nötig?

  2. Welche Art von digitalen Inhalten konsumiere ich – stärken oder schwächen sie mich?

  3. Was lebe ich den Kindern vor, wenn ich ständig unter „Strom“ bin?

 

Und wenn du spürst, dass dich diese Fragen bewegen…

Dann ist das ein guter Moment, innezuhalten.

Vielleicht möchtest du nicht einfach „weiter funktionieren“. Vielleicht willst du verstehen, was dein Nervensystem braucht, um sich sicher zu fühlen.
Und vielleicht ist es Zeit, dass du nicht länger alles alleine trägst.

Ich begleite Eltern, Familien und Fachpersonen dabei,
wieder in Verbindung mit sich selbst und ihren Kindern zu kommen – achtsam, körperorientiert und mit wissenschaftlich fundierter Tiefe.

📩 Schreib mir gerne ein E-Mail an office@kelaridis.at, wenn du Interesse an einem 1:1-Gespräch,  oder an einem meiner Gruppenprogramme hast.
Ich nehme mir Zeit – und höre auch das, was nicht gesagt wird.


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Wissenschaftlicher Hinweise:
Hutton, J. S., et al. (2022). Screen usage linked to differences in brain structure in young children.
Veröffentlicht in: Scientific Reports.

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